Während man bei herzhaften Gerichten oft ganz ohne Süßmittel auskommt ist der Verzicht auf die Süße beim Backen doch eher unerwünscht. Das Beste an Kuchen, Plätzchen und Co. Ist nun mal eben der unverzichtbare und unglaublich leckere süße Geschmack der den Nachmittagskaffee gleich zehn mal besser macht. Allerdings ist es auch beim backen möglich den ungesunden Fabrikzucker zu reduzieren oder sogar ganz darauf zu verzichten ohne an Süße zu verlieren. Mithilfe der uns bekannten Zuckeralternativen kann auch beim Backen „gesunder Zucker“ verwendet werden und so ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Und das kann die Zuckerfreie Ernährung perfekt unterstützen.
Jedoch gestaltet sich das Umdenken und Umrechnen beim Austausch der Zucker beim backen manchmal etwas schwierig, denn durch das weg lassen des Haushaltszuckers verliert der Teil schnell an Volumen und Masse. Wer noch keine Erfahrungen mit dem Backen ohne Zucker hat wird am Anfang vielleicht mit den ein oder anderen Komplikationen zu kämpfen haben oder nicht ganz das gewünschte Ergebnis erzielen. Das sollte jedoch keinesfalls zum Aufgeben führen, denn wir alle wissen – Übung macht den Meister!
Die meisten traditionellen und altbekannten Rezepte funktionieren auch noch, wenn man gut zwei Drittel des Zuckers einfach weg lässt und das letzte Drittel durch eine passende Alternative, zum Beispiel Kokoszucker, ersetzt. Der Teig verliert dann zwar etwas an Masse, enthält nun aber weniger Zucker und ist um weiten gesünder!
Auch Sirup bietet sich beim backen an. Durch den Einsatz von Dicksäften bekommt das Gebäck auch gleich noch einen neuen, meist fruchtigen Beigeschmack. Allerdings muss beachtet werden, dass Sirup bekanntermaßen ja flüssig ist. Möchte man also Sirup benutzen, muss der trockene Teil des Teiges erhöht werden, sodass Flüssigkeit an einer anderen Stelle verringert werden kann. Es benötigt teilweise also ein wenig Übung und Erfahrung. Ähnlich ist es beim benutzen von Früchten und Nüssen. Nutzt man in etwa pürierte Datteln oder Bananen zum süßen, erhält man gleichzeitig auch einen fruchtigeren Teig, muss jedoch auch die Verhältnisse achten. Aber so gelingt es Zuckerfrei zu leben.
Es darf also gern etwas herumexperimentiert werden um nicht nur gut ersetzte Rezepte zu finden, sondern auch ganz neue zuckerfreie oder zuckerarme Kreationen zu entwickeln.
Backen ist etwas für die ganze Familie und wird das Ganze noch mit kleinen Experimenten und Entdeckungen verbunden sind auch die Kinder plötzlich Feuer und Flamme ohne Zucker ein leckeres Ergebnis aus dem Ofen zu holen.
Wie viel von der jeweiligen Alternative beim ersetzen des Zuckers gebraucht wird hängt größtenteils vom jeweiligen Rezept und dem gewünschten Süßungsgrad ab, denn nicht alle Alternativen haben die selbe Süßkraft wie Zucker es hat. Am besten ist es, den Teig nochmal zu probieren bevor er in den Ofen kommt um gegebenenfalls noch etwas mehr Süße hinzuzufügen. Dabei muss aber beachtet werden, dass sich bei den nicht komplett kalorienfreien Alternativen dann aber auch die Menge der Kalorien im Gebäck erhöht.
Hier eine ungefähre Orientierungshilfe für die Menge der Alternative die im Regelfall in etwa gebraucht wird:
Zuckerfreier Kuchen: Zucker Alternativen
- Kokosblütenzucker kann etwa im selben Anteil wie Zucker verwendet werden. Seine Süßkraft ist dennoch nicht ganz so stark wie die von Fabrikzucker.
- Xylit und Erythrit verhalten sich im Teig ähnlich. Etwa 130g der Alternative pro 100g Zucker. Beides kann jedoch nicht zusammen mit Hefe verwendet werden!
- Ahornsirup kann in einem Anteil von 100g Sirup pro 130g Zucker ausgetauscht werden.
- Honig wird pro 100g Zucker in einem Anteil von etwa 75g benötigt.
- Agavendicksaft wird ebenfalls mit 75g pro 100g Zucker eingetauscht. Er ist jedoch kein sonderlich guter Struckturgeber.
- Stevia hat eine deutlich höhere Süßkraft als Zucker. Mächte Stevia verwendet werden, wird also nur eine kleine Menge benötigt, was zu einem großen Volumenverlust des Teiges führt. Hier muss also gut aufgepasst werden.
Fazit zur zuckerfreien Ernährung
Die Frage die sich am Ende immer stellt ist ja: Lohnt sich das Ganze überhaupt?
Schon seit Jahren steht der Zuckerkonsum der Gesellschaft in der Diskussion und auch wenn die Meinungen bei einigen Aspekten auseinander sind sich bei einem alle einig.
Zucker hat ab einer gewissen Menge schädliche Einwirkungen auf den Körper.
Zucker macht krank und kann ein Grund für den Ausbruch von ernsthaften Erkrankungen wie der Diabetes sein.
Zucker kann süchtig machen.
Zucker in Übermenge schadet teilweise sogar der Psyche und führt zu Schlafmangel, Gereiztheit, Selbstzweifeln und Depression.
Die zuckerfreie Ernährung hat deshalb einen sehr wünschenswerten Einfluss auf unsere Gesundheit. Wer Zucker reduziert, isst gleichzeitig direkt gesünder und bewusster und legt damit einen Grundstein für ein vitales, langes und fitte Leben.
Und auch wenn die Lebensmittelindustrie uns durch Unmengen an Fabrikzucker in ihren Produkten und der Verschlüsselung dieser einige Steine in den Weg wirft, ist es durch eine ausreichende Vorbereitung und etwas Zeit zur Gewöhnung und Umsetzung durchaus möglich, trotz dem Achten auf seine Ernährung ein völlig normales Leben zu führen. Bei der zuckerfreien Ernährung muss nicht wie bei anderen Diäten entgültig auf gewisse Lebensmittel und das Lieblingsessen verzichtet werden. Vielleicht muss an der Rezeptor gearbeitet werden oder eine dem Original ähnelnde Alternative gefunden werden, aber Naschen, Snacken und Genießen sind nach wie vor erlaubte und sogar erwünschte Aspekte des Alltags. Denn bei der zuckerfreien Ernährung geht es nicht um Verzicht, sondern um Alternativen.
Selbst für Kinder ist diese Ernährungsweise bestens geeignet und tut auch ihrer Gesundheit mehr als gut. Wer von klein auf wenig Zucker konsumiert, braucht außerdem auch später im Leben deutlich kleinere Mengen davon um glücklich zu sein.
Die zuckerfreie Ernährung punktet also durch ihren positiven gesundheitlichen Einfluss, das nicht verzichten müssen, ihre Einfachheit und vielen Möglichkeiten, keine vermehrten Kosten oder Ausgaben für teure Lebensmittel, Kinderfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit.
Gründe gegen ein zuckerfrei gibt es kaum. Das offensichtlich also positive Fazit zur zuckerfreien Ernährung ist also: Ja, es lohnt sich!