Es gibt immer wieder Geschichten, die man gar nicht so recht glauben will. Dennoch passieren sie öfter als wir denken. Zwei der unglaublichsten Geschichten rund um den Globus, die sich in den letzten Jahren zugetragen haben, wollen wir hier vorstellen.
Glücksspiel Nonne mit Spielsucht im Gefängnis
Eine 80-jährige Nonne Mary Margaret Kreuper aus dem Bundesstaat Utah in den USA muss für ein Jahr ins Gefängnis. Sie hatte, wie sie in der Verhandlung selbst zugegeben hatte, bei ihrem kirchlichen Arbeitgeber, einer Schule, in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt rund 835.000 US-Dollar unterschlagen. Sie tat dies jedoch nicht etwa, um anderen zu helfen, sondern, um damit ihre Spielsucht zu finanzieren. Die Nonne ging mit Begeisterung in Casinos und finanzierte mit dem unterschlagenen Geld auch aufwendige Reisen nach Las Vegas.
Die Nonne verstieß damit nicht nur gegen das Gesetz, sondern auch gegen das eigene Gelöbnis. Pikante Details zu der spielenden Nonne wurden unter anderem auch durch ihren Arbeitgeber bekannt. Für den Schuldienst dürfte sie nach der verbüßten Strafe wohl ebenfalls nicht mehr eingesetzt werden. Immerhin, sie zeigte sich 100 % einsichtig und kooperativ und hatte sich bereits vor Prozessbeginn entschuldigt und die Taten eingeräumt. Ihre Kollegen, ebenfalls Nonnen so heißt es, nahmen die Entschuldigung und das Urteil unterschiedlich auf.
Während einige der Nonnen ihr die Taten verziehen, sahen andere das völlig anders und hätten lieber eine höhere Strafe gesehen. Als mildernde Umstände wurden ihr eine 62-jährige Tätigkeit in der kirchlichen und gemeinnützigen Arbeit angerechnet, in der sie viel Positives bewirken konnte. Neben der abzusitzenden Haftstrafe muss sie auch die unterschlagenen 835.000 Dollar zurückzahlen. Knapp 10.000 Dollar davon soll die Nonne bereits überwiesen haben. Ob sie die gesamte Summe in ihrem Leben noch aufbringen kann, weiß nur der Himmel.
Jackpot mit gefälschtem Lottoschein abgeräumt
Bereits im Jahr 2009 gelang es dem Briten Edward Putnam in der britischem Camelot-Lotterie mit einem gefälschten Tippschein den Jackpot von 2,5 Millionen Britischen Pfund zu beanspruchen. Dies konnte jedoch nur mit Hilfe eines ehemaligen Freundes und Komplizen bei der Camelot-Lotterie gelingen. Dieser erzählte Putnam zuvor, dass der Jackpot von jemandem gewonnen, jedoch noch nicht abgeholt wurde und so zu verfallen drohte.
Putnam kaufte sich daraufhin ein Los und kreuzte sämtliche richtigen Zahlen, der bereits abgelaufenen Ziehung an. Den Strichcode, der sich am unteren Ende des Tippscheins befand, riss er einfach ab und warf ihn weg. Nur der Strichcode hätte einwandfrei beweisen können, wann und wo der Lottoschein gekauft wurde. Er reichte den Schein ein und behauptete, ihn in seinem Auto wiedergefunden zu haben. Entgegen aller Sicherheitsvorschriften wurde ihm der Gewinn von 2,5 Millionen Pfund letztendlich überwiesen.
Das Geld sollte dann zwischen Putnam und dem Insider aufgeteilt. Insgesamt kam Putnam sechs Jahre lang mit dem Betrug durch. Jedoch kam es zwischen den beiden in der zwischenzeitlich zum Streit. Angeblich hatte Putnam dem Komplizen seinen Anteil nicht oder nicht vollständig ausgezahlt. Das führte dazu, dass der Komplize anderen von der Geschichte erzählte und der Betrug letztendlich doch noch aufflog.
Im Jahr 2019 kam es dann zum Prozess gegen Edward Putnam, bei dem sich dieser letztendlich verantworten musste. Der Komplize ist in der Zwischenzeit verstorben, er hatte Selbstmord begangen. Das Urteil gegen Putnam lautet auf mindestens 9 Jahre Haft. Außerdem muss er den Gewinn vollständig zurückzahlen. Dafür wurden bereits das Haus und seine Autos gepfändet, die jedoch insgesamt nicht den Wert des Gewinns besitzen, da die Immobilie und die Autos bereits in die Tage gekommen sind.
Sollte Edward Putnam das Geld jedoch nicht zurückzahlen können, droht ihm eine Verlängerung der Haftstrafe auf bis zu 15 Jahre. Die Camelot-Lotterie wurde übrigens auch zu einer Geldstrafe verurteilt und musste 2,6 Millionen Pfund zahlen, weil sie gegen die Sicherheitsvorschriften für Lotterien verstoßen und den Gewinn ohne weitere Prüfung ausgezahlt hatte.