Kann Ich mein Studium nachholen?
Das Studium nachzuholen ist die Lösung, denn die Schulzeit verläuft nicht für jeden optimal. Auch wenn Chancengleichheit seit langem ein politisches Ziel ist, sind wir noch weit davon entfernt, allen Lernenden tatsächlich gleiche Chancen bieten zu können. Woran liegt es, dass intelligente SchülerInnen nur mäßige Schulabschlüsse machen und wie funktioniert es, einen Studienabschluss später nachzuholen?
Schule ist nicht individuell genug
Jedes Kind hat andere Voraussetzungen und gerade Heranwachsende mit besonderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen treffen auf viele Schwierigkeiten, bevor sie in auf sie zugeschnittene Lernprogramme kommen. Hochbegabung wird oft nur schwer erkannt. Unterforderte Kinder können noch nicht signalisieren was der Grund ihres Verhaltens ist und statt zu schauen, ob sie unterfordert sind, wird auf Überforderung getippt.
Damit beginnt für viele ein langer Weg durch schulpsychologische Untersuchungen, Wissenstests und diverse Schulformen. Glückt es, beispielsweise, weil die Eltern ihr Kind gut kennen und sehen, dass es unter- statt überfordert ist, hat das Kind beste Chancen, einen höheren Schulabschluss zu machen und zu studieren.
Fehlt es den Eltern an der erzieherischen Kompetenz oder sind sie gar nicht erziehungsfähig, weil eigene Probleme sie in Beschlag nehmen, kann ein Kind mit besonderen Begabungen aber auch auf einer Förderschule landen oder als verhaltensauffälliges Kind der Klasse gelten und wissenstechnisch auf der Strecke bleiben.
Grundsätzlich haben Lehrer Interesse daran, die Kinder kennenzulernen und ihnen gerecht zu werden. Doch je nach Klassengröße ist dies sehr schwierig. Gestaltet sich die Arbeit mit den Eltern dann auch noch unerfreulich, weil diese das Kind zu sehr fordern oder sich nicht wirklich für die Leistungen interessieren, werden Schullaufbahnempfehlungen ignoriert und Gesprächstermine ggf. nicht wahrgenommen.
Zwar gibt es mit den Vorsorgeuntersuchungen eine gewisse Kontrolle, wie Kinder sich entwickeln. Auffällig werden aber nur gravierende Abweichungen und die Aussage, dass die Defizite schon noch ausgeglichen werden, wischt Bedenken fort.
Didaktik liegt nicht jedem Lehrenden
Wie es um die Digitalisierung an deutschen Schulen steht, hat der Beginn der Pandemie gezeigt. Overheadprojektor und Kunststofffolien sind weiter verbreitet, als Beamer oder digitale Tafeln. Der Zugang zu Lern Apps unterliegt u.a. auch wegen der strengen Datenschutzregeln komplizierten Anmeldeverfahren und ist oft kostenpflichtig, so dass Medienarbeit auch in den 2020er Jahren noch die Ausnahme ist. Dabei ließe sich didaktisch mit dem Zugang zu Apps so viel erreichen. Spielerisch lernen ist mit Medienunterstützung leichter möglich als im Frontalunterricht.
Zwar sind viele Eltern bereit ihre Kinder mit digitalen Endgeräten auszustatten oder Lizenzen für Anwendungen zu bezahlen, doch hier wäre die Chancengleichheit dann nicht mehr zu gewährleisten, weil es Familien gibt, für die es eine unzumutbare Härte wäre, diese Kosten zu übernehmen.
Wie sehr die Didaktik sich auf Lernergebnisse der Kinder auswirkt zeigt sich in den Leistungsabsenkungen bei Lehrerwechseln. Lernende die in einem Fach immer gute Noten haben und mit der Erklärweise einer neuen Lehrkraft nicht klarkommen, sinken oft um mehrere Noten ab.
Studieren – die Zugangsvoraussetzungen
Es gibt verschiedene Wege zu studieren und für einige Studiengänge benötigen Interessierte nicht unbedingt ein Abitur. Um die Zulassung zum Studium zu bekommen, muss zunächst geschaut werden, wie die Zugangsvoraussetzungen für den konkreten Studiengang definiert sind.
Höhere Schulabschlüsse sind in Fernkursen oder in der örtlichen VHS nachzuholen. Wer es sich zutraut, kann sich auch nur zur sogenannten Schulfremdenprüfung anmelden und die Prüfung ablegen. Doch oft ist es gar nicht nötig, Schulabschlüsse nachzuholen, weil bestimmte Ausbildungsberufe mit erfolgreichem Abschluss bereits den nächsthöheren Schulabschluss beinhalten.
Abitur ist in der Regel nur für Studiengänge nötig, die ausschließlich an Universitäten angeboten werden. Fachhochschulen oder andere Akademien nehmen auch Studierende auf, die Berufskollegs erfolgreich abgeschlossen und die Fachhochschulreife (BK II) nachweisen.
Berufserfahrene können sogar den Zugang zu einem Studienplatz bekommen, wenn sie ausreichend Berufserfahrung im angestrebten Studienabschluss nachweisen können. Sehr beliebt ist es, nach seinem Bachelor einen Job anzutreten und den Master berufsbegleitend zu erlangen.
Hinweis: Meist sind die Zugangsvoraussetzungen erst zum Prüfungszeitpunkt nachzuweisen, so dass Abendschule und Fernstudium ggf. auch parallel absolviert werden können, sofern dies mit den Verpflichtungen des Alltags zu schaffen ist.
Finanzierung des Studiums
Für viele stellt sich die Frage, wie Leben und Studium finanziert werden. Hier gibt es unterschiedliche Wege. Mit dem Qualifizierungschancengesetz sind in jedem Fall gute Möglichkeiten geschaffen, dass Weiterbildungen finanziert werden können. Je nach Modell, sind Studiengänge ja auch nebenberuflich möglich, so dass der Lebensunterhalt durch einen Job gesichert und die Studiengebühren durch die Förderung gedeckt werden.
Sind Studienangebote nach den Vorgaben der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung zertifiziert, können die Studiengebühren auch über einen Bildungsgutschein abgerechnet werden. Dieser wird auf Antrag von der Arbeitsagentur ausgestellt. Ein Bildungsgutschein ist eine Leistung, deren Bewilligung im Ermessen des Sachbearbeiters liegt.
Er ist jedoch nicht an Arbeitslosigkeit gebunden, sondern kann auch ausgestellt werden, wenn zwingende Gründe vorliegen, die in absehbarer Zeit in eine Arbeitslosigkeit führen (Kündigung wegen fehlender Kenntnisse, drohende Arbeits- oder Berufsunfähigkeit, Verlust des Arbeitsplatzes wegen Schließung des Unternehmens oder ähnliches).
Auch Unternehmen haben die Möglichkeit, die berufliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter fördern zu lassen. Hierfür eignet sich besonders gut, die Phase von Kurzarbeit für Schulungen zu nutzen. Doch auch längerfristige Weiterbildungen und Studiengänge sind förderfähig.
In welchem Umfang richtet sich nach Unternehmensgröße und den persönlichen Voraussetzungen des Arbeitnehmers, der gefördert werden soll. Ansonsten steht das Aufstiegs-Stipendium oder Aufstiegs-Bafög zur Verfügung und können von Arbeitnehmern beantragt werden.
Das duale Studium
Das duale Studium vereint Praxis und Theorie perfekt miteinander und erleichtert auch die Finanzierung des Lebensunterhaltes. Hier steht ein Unternehmen als Förderer zur Verfügung, der dafür sorgt, dass für die Teilnahme an Seminaren die Zeit gewährt wird und das für die praktische Tätigkeit im Unternehmen ein Entgelt sowie die Studiengebühren zahlt.
Im dualen Studium lassen sich Bachelor und Master Abschlüsse erlangen. Der Vorteil ist, dass die praktischen Anteile ortsnah absolviert werden können und Familie und Studium gut unter einen Hut zu bringen sind.
Fazit: Es ist nie zu spät einen Studienabschluss nachzuholen. Die Chancen, Zuschüsse für Seminarkosten zu bekommen, stehen ebenfalls gut. Was Interessierte allerdings bedenken müssen, ist der Umstand, dass mit längeren Lernpausen, die Lernfähigkeit erst wieder trainiert werden muss. Um ein Studium erfolgreich zu beenden ist es nicht nur nötig, im Alltag die Zeit freizuhalten, sondern man muss sich auch mit Techniken auseinandersetzen, die helfen, effektiv zu lernen, die Merkfähigkeit zu steigern und Informationen zu verstehen. Dies fällt leichter, wenn vor dem Studium Seminare besucht werden, in denen Lernmethoden, Recherchetechniken und Tipps zum Zeit- und Selbstmanagement vermittelt werden.
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