Zu langes Fernsehen schauen oder viel Zeit vor PC-Bildschirmen kann gravierende gesundheitliche Probleme verursachen. Ab zwei Stunden täglich steigt das Herzinfarktrisiko schneller als ohne Glotze und Monitor.
Wer seine Freizeit hauptsächlich vor Bildschirmen verbringt, erhöht laut mehreren Studien das Risiko, früh an Herzproblemen oder anderen Erkrankungen zu sterben. Ärzte und Forscher haben herausgefunden, dass durch die Dauerpassivität Entzündungsreaktionen im Körper gefördert werden. Serien- und Konsolenjunkies leben also gefährlich. Auch stundenlanges Surfen im Internet ist eine größtenteils passive Tätigkeit. Vergleichsportale für Sportwetten wie wett24.com oder Online-Shops wie zalando.de sind Seiten, die häufig lange besucht werden. Dem passiven Sitzen vor Fernsehgerät oder Monitor sollte deshalb eine mindestens ebenso lange aktive Tätigkeit wie Sport gegenüberstehen.
Schon ab zwei Stunden täglich wird es gefährlich
Der Volksmund sagt: Fernsehen macht träge und dumm. Schön wär’s, möchte man sagen. Denn australische Wissenschaftler vom Baker IDI Heart and Diabetes Institute in Victoria kamen in ihrer Studie zu der Erkenntnis, dass die Wahrheit noch weitaus schlimmer ist: Fernsehen verkürzt das Leben, jedenfalls wenn es länger als zwei Stunden pro Tag praktiziert wird.
Proportionaler Anstieg des Sterberisikos
Das allgemeine Sterberisiko steigt dabei proportional an. Im Gegensatz zu Probanden, die täglich weniger als zwei Stunden vor dem Fernsehbildschirm verbrachten, hatten die Vielschauer mit vier Stunden und längerem Fernsehkonsum ein gleich um 46 Prozent erhöhtes allgemeines Sterberisiko. Die Gefahr, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, lag sogar schon um 80 Prozent höher. Und dabei sind weitere negative Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck, hohe Cholesterin-Werte und Übergewicht durch ungesunde Ernährung nicht einmal mit eingerechnet.
Altbekanntes wissenschaftlich belegt
Obwohl sich die Studie lediglich auf den Fernsehkonsum fokussierte, gehen die Ergebnisse weit darüber hinaus und betreffen die Gefahren der sesshaften Lebensweise ganz allgemein. Jede passive Tätigkeit birgt dieselben Gefahren in sich. Wer mehrere Stunden täglich an einem Schreibtisch oder vor dem PC sitzt und keinen Ausgleich durch Bewegung schafft, ist demselben Risiko ausgesetzt. Diese Einsicht ist zwar keineswegs neu, wurde jetzt aber durch die Studie wissenschaftlich untermauert. Küssen wäre zum Beispiel eine gute Alternative.
Fernsehkonsum von Kindern und die Spätfolgen
Was die Erwachsenen vorleben, wird natürlich von den Kindern nachgeahmt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Nachwuchs nach und nach zum Couchpotato mutiert. Der Durchschnittswert liegt hier bei 2,5 Stunden pro Tag, wobei Jungen etwas länger fernsehen als Mädchen. Langzeitstudien haben zu der Erkenntnis geführt, dass das schon zu viel ist und die Jugendlichen mit den gleichen Spätfolgen rechnen müssen wie ihre Eltern. Ein neuseeländisches Forscherteam der Universität von Otago hat über 26 Jahre lang bei 1.000 Neugeborenen der Stadt Dunedin den Fernsehkonsum von der Geburt bis ins Erwachsenenalter dokumentiert. Das Ergebnis war alarmierend: viel Fernsehen in der Kindheit wirkt bis ins Erwachsenenalter nach. Demnach waren Kinder mit hohem Fernsehkonsum:
- weniger fit
- übergewichtig
- anfälliger für das Rauchen
- mit einem zu hohen Cholesterinspiegel belastet
Damit ist klar, dass zu langes Fernsehen zwischen 5 und 15 Jahren die Verhaltensweisen für das spätere Leben prägt. Die gesundheitsgefährdenden Folgen bleiben sogar dann bestehen, wenn das Fernsehen im späteren Alter ganz aufgegeben wird.
Deutsche Kinder und Jugendliche sehen zu lange fern
Vor diesem Hintergrund sollte die folgende Statistik alle Eltern und Erzieher aufhorchen lassen. Schlagzeilen wie „Fernsehen ist für Kleinkinder Folter“ können nun nicht mehr als Übertreibung abgetan werden. Gut die Hälfte aller Mädchen und knapp 60 Prozent aller Jungen sehen in Deutschland zu lange fern.
Der Homo sapiens ist ein auf Bewegung ausgerichtetes Lebewesen. Der technische Fortschritt hat allerdings dafür gesorgt, dass die menschliche Muskelkraft mehr und mehr entbehrlich ist. Der dadurch sinkende Energieverbrauch wird aber nicht mit sinkender Nahrungsaufnahme kompensiert. Bewegung ist für eine nachhaltige Gesundheit deshalb das A und O, bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen.