Niemand redet gerne über Körperflüssigkeiten wie squirten. Ganz schlimm wird es, wenn es dabei auch noch um Flüssigkeiten geht, die aus der Vagina stammen. Dass Menstruationsblut ein absolute Tabu Thema ist, ist schon bekannt. Heute wollen wir uns den anderen Flüssigkeiten widmen, die eine Scheide verlassen können. Denn dort herrscht oftmals völlige Unwissenheit. Wir nehmen heute die Lubrikation, Squirting und Zervix Schleim genauer unter die Lupe.
Die Lubrikation, feuchte Vagina
Die Lubrikation ist eigentlich nur ein kompliziertes Wort für euer körpereigenes Gleitmittel. Es besteht aus bis zu 50 Substanzen unter anderem Wasser, Fettsäuren, Milchsäure und Cholesterin. Die Konsistenz, die Farbe, der Geruch und auch der Geschmack können dabei von Person zu Person völlig unterschiedlich sein. Kommt es zur sexuellen Erregung (das muss nicht mit direktem Kontakt einhergehen) schütten viele Kanäle, die in der Vagina münden, die Flüssigkeit aus. Dringt diese dann bis nach außen und befeuchtet auch die Klitoris kommt es quasi zu einer Rückkopplung. Die benetzte Klitoris bestätigt die Erregung und damit wird diese verstärkt. Wichtig ist: nicht alle Menschen mit einer Vagina werden gleich feucht, weshalb es Gleitgel gibt. Generell nimmt die Lubrikation nach den Wechseljahren ab.
6 Tipps für eine gepflegte Vagina
Squirten
So wir sind nun also erregt und feucht. Aber: Das reicht uns nicht!
Kommen wir nun also zum Squirting, was die ganze Angelegenheit noch feuchter macht. Squirting hat oft den Ruf doch nur Urin zu sein. Das ist allerdings falsch. Die Flüssigkeit kommt aus den Skenedrüsen, welche in der Nähe der Harnröhre liegen. Das Sekret besteht unter anderem aus Glukose, was dazu dient den Spermien auf ihrem Weg in den Eileiter nochmal einen richtigen Energieschub zu verpassen. Bei vielen Frauen kann es dauern, bis sie das Squirting erlernt haben oder sich darauf einlassen können.
Denn sowohl dem Erwartungsdruck standhalten als auch das Hineinfühlen und Sensibilisieren von Körperbereichen kann dauern. Um den ‚Trigger‘ zu finden, müsst ihr den G-Punkt aufsuchen. Dieser ist mehr ein Bereich als ein Punkt, und zwar der innen liegende Teil der Klitoris. Wird dieser Bereich stimuliert kann es zum Squirting kommen. Übrigens: Lasst euch niemals von euren Sex Partner:innen einreden ihr wärt ‚zu feucht‘. Zu feucht wofür? Wenn es sich für euch gut anfühlt, dann feiert eure Feuchtigkeit. Ihr solltet euch niemals dafür schämen oder euch einreden lassen, dass ‚zu feucht‘ etwas Schlechtes sei!
Der Zervix- Schleim
Damit hätten wir die ‚besonderen‘ Flüssigkeiten der Vagina abgehandelt. Kommen wir nun zu einem eher Alltäglichen Thema: der Zervix- Schleim. Dieser begleitet Menschen mit Vagina täglich. Er wird im Gebärmutterhals (Zervix) gebildet und schirmt die Gebärmutter vor Bakterien ab. Dies kann unteranderem auch zur Verhütung genutzt werden (mehr dazu im Artikel über Verhütung). Im Laufe des Zyklus verändert sich der Schleim und tritt aus der Vagina aus. Das ist also das Sekret, welches ihr in eurem Schlüppi findet.
Es ist wichtig über diese Sekrete zu sprechen. Denn über sie kursieren immer noch wilde Mythen oder es herrscht eine absolute Unwissenheit. Außerdem sind viele Menschen mit Vagina häufig beschämt, wenn es um Vaginalsekrete geht. Durch den Mythos, dass zum Beispiel Squirten Urin sei geht dies oft mit Ekel und Scham einher. Was eindeutig unbegründet ist! Wir sollten Körperflüssigkeiten deutlich mehr feiern, denn immerhin gibt es sie nicht ohne Grund. Alle nehmen in unserem Körper eine große Rolle ein.
Wir sollten dafür mehr Bewusstsein schaffen und uns nicht für sie schämen. Also lasst laufen. Und das mit Stolz!
Bleibt einfach menschlich, alles was sich für euch gut anfühlt ist auch gut, und da zählen nicht irgendwelche Meinungen von anderen, oder irgendwelche auferlegten normen.
Sei einfach du selbst, sei einfach Nice! Genieße dein Leben, es gehört dir!
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