Planeten beobachten – Was man mit Teleskopen alles sehen kann
Der Nachthimmel birgt unzählige Möglichkeiten für die Beobachtung von Sternen und Planeten. Allerdings stellt sich die Frage, welches Teleskop für welchen Einsatzzweck infrage kommt – und wie viel sie letztendlich kosten. Der folgende Ratgeber klärt über die wichtigsten Punkte für Einsteiger im Bereich der Astronomie auf.
Welches Teleskop für welche Himmelsobjekte?
Ein gutes Teleskop ist in der Regel ein Spezialist auf einem bestimmten Gebiet. Grundlegend besteht das Angebot aus drei elementaren Beobachtungsklassen:
– helle und nahe Himmelsobjekte wie Mond und Planeten
– Observation von tiefer liegenden Nebeln und Sternen-Clustern (DeepSky)
– Allrounder als Kompromisslösung beider Welten
Für Personen ohne Erfahrung auf dem Feld der Beobachtung von Himmelskörpern gilt die Observation von Mond und den Planeten des Sonnensystems als ein guter und lehrreicher Einstieg. Sie sind verhältnismäßig leicht auszumachen und benötigen daher weniger Übung, Vorwissen oder Geduld. Nachteil bleibt allerdings die überschaubare Anzahl an potenziellen Kandidaten. Sogenannte Deepsky-Geräte lassen den Blick über die Grenzen des Sonnensystems hinaus schweifen und eröffnen damit ein mannigfaltiges Portfolio an Motiven. Darunter fallen Sternhaufen oder Nebel der Milchstraße, aber auch völlig andere Galaxien gesellen sich zu dem Katalog hinzu.
Grundlegende Ausstattungsmerkmale
Oftmals wissen Einsteiger wenig über die essenziellen Eigenschaften eines Teleskops. Zu dessen wichtigsten Merkmalen gehören die Brennweite sowie die Öffnung.
Die Öffnung: Ohne Licht bleibt alles im Dunkeln
Die Öffnung beschreibt im Grunde den Durchmesser der Linsen oder Hauptspiegels. Dadurch können ähnlich wie durch ein Loch in einer Wand je nach Größe mehr oder weniger Licht einfallen. Eine ausgeprägte Öffnung stellt angesichts der Tiefen des Weltraums einen äußerst wichtigen Faktor dar. Viele Objekte am Nachthimmel leuchten schlicht zu schwach und Teleskope benötigen für deren Beobachtung aus diesem Grund ein entsprechendes Sammelvermögen. Gleichzeitig besitzt die Öffnung Einfluss auf das Auflösungsverhalten der Optik. Größere Öffnungen sorgen für:
– eine höhere Detailgenauigkeit der anvisierten Objekte.
– erlauben mehr Spielraum beim optisch akzeptablen Vergrößerungsbereich.
– gestatten die sichtbare Abbildung von vergleichsweise dunkleren Regionen und Motiven.
Anhand der Größenangabe der Öffnung oder des Hauptspiegels lässt sich das Lichtsammelvermögen im Verhältnis zu Alternativen gut einschätzen. Eine Verdoppelung des Durchmessers entspricht etwa der Vervierfachung des Lichteinfalls.
Mehr Brennweite vergrößert weiter entfernte Abschnitte
Wie auch in der Fotografie besitzt die Brennweite bei Teleskopen in der Praxis folgende Eigenschaft: die optische Vergrößerung von ausgewählten Arealen. Die Distanz zwischen Spiegel bzw. Linse und dem Brennpunkt ergibt dabei die Brennweite. Allerdings besitzen Brennweite und Öffnung eine Wechselwirkung in puncto Abbildungsleistung. Brennweiten können theoretisch sehr groß ausfallen, müssen aber qualitativ nicht zwangsläufig optimale Ergebnisse liefern. Auch das Endstück für das menschliche Auge, das Okular, kann hier die Ergebnisse nachträglich verfälschen.
Trotzdem gilt: Je mehr Brennweite, desto größer lässt sich ein immer kleinerer Himmelsabschnitt ohne Abbildungsfehler wie Farbsäumen oder Detailverluste durch das Okular eingefangen. Allerdings fällt die Suche und exakte Ausrichtung mit zunehmender Brennweite nach dem begehrten Objekt ebenso zunehmend schwerer.
Was Sterne für einen Einfluss auf uns haben! Glaubst du daran?
Kostenfaktor: Was kostet ein Teleskop für Einsteiger?
Ich möchte ein Teleskop kaufen, aber welches? Die Preise erstrecken sich in der Regel von sehr günstigen bis hin zu exorbitant teure Regionen. Für normale Anwender, die erste Schritte in dem Bereich wagen, bewegen sich die Preise je nach Einsatzgebiet, Ausstattung und Qualität zwischen 300 und 500 €. Üblicherweise sind Okular, Stativ und Montierung Teil des Gesamtpaketes und lassen sich zudem abhängig vom Produkt nachträglich aufwerten. Es existieren noch weitaus komplexere Systeme, die über automatisierte Nachführungsmechanismen verfügen. Grund dafür ist die ständige Erdrotation und somit selbst bei Mondbeobachtungen wahrnehmbare Bewegung des Bildausschnitts. Solche Zusatzfunktionen erleichtern die Beobachtung und Verfolgung von Objekten und ermöglichen sogar den Einstieg in die Astrofotografie, wo lange Belichtungszeiten der Ausschnitte wegen der geringen Helligkeit oft unumgänglich bleiben.
Linsenteleskope (Refraktor)
Linsenteleskope sind etwas aufwändiger in der Konstruktion und verfügen über mehrere Elemente zur Korrektur von typischen Farbfehlern. Sie sind meist schwerer und teurer – sofern sie eine entsprechend große Öffnung für lichtschwache Motive besitzen. Kompaktere Varianten sind vor allem zur Observation des Sonnensystems gedacht und somit deutlich erschwinglicher. Für benachbarte Planeten oder den Mond – alle helleren und nahe Objekte – gelten sie im Einsteigersegment als gute Wahl für qualitativ gute Resultate. Außerdem sind diese optisch geschlossenen Systeme leicht in der Handhabung und Pflege. Mit einer Vorsatzlinse lässt sich die Reichweite sogar nachträglich für DeepSky-Impressionen erhöhen, sofern die Lichtausbeute noch derartige Beobachtungen gestattet. Ab ungefähr 400 € ist der Einstieg möglich.
+ gute Kontrast- und Schärfeeigenschaften
+ keine Lichtstreuung
+ kaum Aufwand für Justierung
+ kompakte Modelle anwenderfreundlich
+ kaum anfällig für Verschmutzung
Spiegelteleskop (Reflektor)
Spiegelteleskope unterscheiden sich im Aufbau gegenüber Linsenteleskopen und sind deutlich günstiger zu produzieren. Ein parabolischer und sphärischer Hauptspiegel lenkt dabei in Zusammenarbeit mit einem Fangspiegel einfallendes Licht weiter zum Okular. Da der Brennpunkt nicht innerhalb der Tubuskonstruktion liegt, lassen sich deutlich kompaktere Teleskope für enorme Brennweiten über dieses Konzept realisieren. Sie gehören für Einsteiger als lichtstarke Alternative und Allrounder für DeepSky-Motive in der Regel zu den üblichen Empfehlungen aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses.
Dobson-Teleskope besitzen eine robuste und simple Montierung und eigenen sich daher auch für Kinder. Üblicherweise sind diese Geräte dem Newton-Reflektor optisch überlegen und bereits ab 300 € erhältlich. Primär liegt das an dem Fokus auf die optische Qualität des Tubus – beide Teleskope gehören zur gleichen Familie. Im Gegensatz dazu bieten Newton-Modelle häufig eine größere Öffnung eine komplexere Montierung. Sie erlauben eine bessere Kontrolle, benötigen jedoch wegen ihrer Größe und Komplexität beim Aufbau und Einsatz mehr Erfahrung. Newton-Reflektoren sind ab ungefähr 400 € im Handel verfügbar.
+ Preis-Leistungs-Verhältnis
+ als Allrounder nutzbar
+ bauartbedingt sehr große Öffnungen möglich
+ keine Farbfehler
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