Gefühle wertschätzen
Wertschätzung? Damit wir unsere Gefühle wertschätzen können, müssen wir vorerst herausfinden, welche Gefühle gerade wichtig für uns sind. Dann stellt sich auch die Frage: Welche Gefühle ergeben sich aus meinem Umfeld? Denn wir bringen selbstverständlich eigene Gefühle mit, die Teil unseres Charakters sind, aber wir sind auch reiz offen für unser Umfeld und die Leute, die uns umgeben. Es gibt Menschen, die die Atmosphäre um sie herum ganz stark wahrnehmen und andere tun dies weniger. Aber unsere Umgebung hat generell eine Wirkung auf uns. Wir spüren intuitiv, ob die Atmosphäre gut tut oder der Ort, die Menschen oder die Situation sich nicht gut anfühlt.
Negative Gefühle sollten genauso betrachtet werden, wie positive. Zunächst ist es wichtig in sich hineinzuhorchen. Es gibt viele Methoden, die einem dabei behilflich sein können, seine Gefühle und sein Selbst genauer anzusehen. Lass uns erst einmal bei dem Gefühl der Intuition bleiben, bei deinem „Bauchgefühl“. Diese Methode kann auch gerne mit mehreren Menschen ausprobiert werden, lass also deinen Partner oder deine Familie gerne mitmachen. Dann könnt ihr anschließend mehr Reflexion und Feedback ernten.
Bitte befolgt nur die Anleitung und seht euch erst hinterher die Fragen der Betrachtung an.
Die Form und Fragen der Betrachtung sind ganz besonders wichtig, es ist wunderbar, wenn ihr gemeinsam auf das schaut, was ihr gemacht habt und darüber offen sprechen könnt. So lassen sich im Allgemeinen wichtige Themen leichter besprechen, auch Konflikte, oder sensible Themen. Denn man fühlt sich selbst nicht im Fokus und angreifbar, sondern schaut gemeinsam auf etwas Drittes.
Diese Methoden kommen aus der Kunsttherapie. Ich mag sie besonders, weil sie die Schwere aus der Symptomatik nehmen und man sich eine oder mehrere Methoden gut für den Alltag heraussuchen kann. Es ist eher wie ein Spiel, dass man gemeinsam spielt, um sich selbst und sein gegenüber besser zu verstehen und kennenzulernen. Insbesondere die Gefühle, die intuitiv da sind 😉
Materialien:
Buntes Tonpapier und eine Schere.
Vorbereitung: Schneidet ca. 27 große verschiedenfarbige Vierecke und gleich viele kleinere/halb so große Vierecke aus.
Methode: Jeder legt zur gleichen Zeit ein oder mehrere große Vierecke auf den Boden. Das kann geordnet sein, oder auch ungeordnet, in Reihe oder querbeet.
Dann wird reihum ein kleineres Viereck auf ein großes gelegt. Jeder hat dabei nur eine oder zwei Farben. Stellt euch vor, die kleinen Vierecke wären Kinder auf dem Schulhof und ihr gebt jedem Kind den schönsten Ort, den Hintergrund/das große Viereck, auf dem sie sich am wohlsten fühlen. Achtet darauf, dass sich die kleinen Vierecke/die Schüler auf ihrem Platz wohlfühlen, aber auch in ihrer Umgebung.
Die Nachbarvierecke sind also auch entscheidend. Versucht ein Gesamtbild hinzulegen, mit dem jeder von euch zufrieden ist. Stellt euch also, wenn ihr fertig seid, noch einmal die Frage, welche Ecke euch gut gefällt, also welche Kinder sich bestimmt an ihrem Ort wohlfühlen und welche noch nicht so. Anschließend legt ihr die Karten so um, dass sich jedes Kind auf seinem Hintergrund wohlfühlt.
Nun nicht mehr weiterlesen, erst, wenn ihr fertig seid!
Nein.. Lass dich nicht verführen weiterzulesen!
Seid ihr fertig, dann dürft ihr jetzt weiterlesen 😉
Gemeinsames Betrachten
Bei dem gemeinsamen Betrachten, gibt es ein paar Spielregeln:
1. Lasst den anderen Ausreden- alles ist wichtig!
2. Bewertet keine Aussage negativ, sagt ausschließlich eure eigene Meinung, z. B. Ich finde.. Mir kommt es so vor..
3. Störungen haben Vorrang, kommt ein Thema auf den Tisch, was gerade nicht gefragt oder thematisiert wurde, scheint es eine Bedeutung zu haben und hat erst einmal Vorrang.
So jetzt zu den Fragen, die gerne erweitert oder gekürzt werden können.
Frage: Was fällt dir auf?
Frage nach, wie wirkt die Farbe auf dich? Wie würde sich die Farbe anfühlen?
Frage: Welches Kind fühlt sich wahrscheinlich am wohlsten?
Frage: Welches wärst du gerne?
Frage: Warum denkst du das?
Frage: Wie fühlt es sich denn dort für dich an?
Fragen: Ist es noch nicht ganz richtig? Fehlt dir noch was?
Frage: Was bräuchtest du um dich herum, damit du dich noch wohler fühlen könntest.
Wie weit wollt ihr gehen?
Steht ihr nebeneinander oder weit entfernt, wem ist welches Umfeld wichtig, versucht diese Themen auf euren Alltag zu beziehen.
Frage: Warum bist du nah oder fern zu..?
Frage: Was bräuchtest du im Alltag, um dich wohler zu fühlen?
Frage: Welches Umfeld und welche Zusammenhänge sind dir wichtig?
Ortswechsel, es kann aber auch beim nächsten Mal um einen andren Ort gehen, denn ein methodisches Spiel sollte nie zu lange gehen, da es sehr intensiv sein kann.
Frage: Was bräuchtest du in der Arbeit, um dich besser zu fühlen?
Frage für Kinder: Was bräuchtest du Zuhause, um dich wohler zu fühlen?
Frage: Was bräuchtest du in der Schule, um dich wohl zu fühlen?
Familienfrage: Was braucht unsere Familie, um sich besser zu fühlen?
Wahrscheinlich fallen euch selbst noch genauere Fragen ein. Dann lasst sie auf jeden Fall spontan zu! Denn nur so entwickeln sich tiefergreifende Themen.
Danke, dass du dich darauf eingelassen hast, dir selbst und deinen Lieben näherzukommen. Wir hoffen ihr seid euch über ein paar von euren Gefühlen bewusster geworden. Nehmt die sich ergebenen Gedanken nun mit und lasst sie ein bisschen wirken. Vielleicht bei einem Spaziergang mit dem Auge für die Zwischenräume.
Weitere Themen:
Jetzt nehme ich mir Zeit zum Wertschätzen!