Lebensmittelunverträglichkeiten oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind an der Tagesordnung. Laut der von Nielsen durchgeführten Studie „Sensitive Consumer“ befindet sich in 1 von 4 Haushalten ein Familienmitglied, das den Konsum bestimmter Produkte einschränkt oder vermeidet.
Besonders viele Menschen leiden heute unter einer Unverträglichkeit gegen Laktose und Gluten, aber auch andere Unverträglichkeiten gegen bestimmte Stoffe in Lebensmittel werden immer häufiger. Doch was tun betroffene Menschen, um nicht täglich unter den Beschwerden und Symptomen ihrer Lebensmittelunverträglichkeit zu leiden? Wir haben nachgefragt.
Was ist eine Lebensmittelunverträglichkeit eigentlich?
Eine Lebensmittelunverträglichkeit, auch bekannt unter den Begriffen Nahrungsmittelunverträglichkeit und Intoleranz, beschreibt eine übertriebene Reaktion des Körpers auf einen über die Nahrung zugeführten Stoff.
Dabei kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit als ein Zustand definiert werden, bei dem nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels Nebenwirkungen auftreten, die allerdings nicht durch IgE-Antikörper verursacht werden.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten beeinträchtigen den Stoffwechsel, nicht aber das körpereigene Immunsystem. Im Falle einer Unverträglichkeit ist die Reaktion geringer als bei einer Allergie und der Person ist oft erst einmal nicht bewusst, dass diese Unverträglichkeit aufgetreten ist.
Die Symptome treten nicht schnell auf, ähneln aber den Symptomen einer Allergie (einschließlich Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen). Treten Symptome auf und es gibt einen ersten Verdacht, dass es sich um eine Unverträglichkeit handeln könnte, können betroffene Personen einen Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest für zu Hause ordern und erfahren in kürzester Zeit, ob eine Intoleranz vorliegt.
Die häufigsten Arten von Lebensmittelunverträglichkeit
Obwohl es so viele Arten von Lebensmittelunverträglichkeiten gibt, wie es Menschen gibt, gibt es bestimmte Intoleranzen, die häufiger auftreten als andere und auf der ganzen Welt zunehmen. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass es sich bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit nicht um eine Allergie handelt, auch wenn die Symptome ähnlich sind unterscheiden sich die Erkrankungen deutlich.
Eine allergische Person kann unter keinen Umständen Nahrung zu sich nehmen, auch nicht in kleinen Mengen, während eine intolerante Person ohne ernsthafte Probleme etwas zu sich nehmen könnte, obwohl bedacht werden muss, dass dies auch nicht ratsam ist.
Eine Unverträglichkeit tritt auf, wenn dem Körper ein notwendiges Enzym oder ein anderer Baustein zur Verarbeitung der Bestandteile der aufgenommenen Nahrung fehlt. Es gibt eine Ausnahme, die Glutenintoleranz, denn in diesem Fall ist auch das Immunsystem betroffen und der Körper wird in bestimmten Fällen stark gereizt.
Zu den häufigsten Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel gehört die bereits erwähnte Gluten Intoleranz, aber auch Fruktose Intoleranzen, Saccharose-Intoleranzen, Sulfit-Intoleranzen, Laktoseintoleranzen, Histamin Intoleranzen und Eier-Unverträglichkeiten nehmen weltweit zu.
Wo liegt der Unterschied zwischen Lebensmittelunverträglichkeit und Lebensmittelallergie?
Eine Nahrungsmittelallergie ist eine übertriebene Reaktion des Körpers auf ein Nahrungsmittel oder einen seiner Bestandteile (Allergen), die das Immunsystem aktiviert.
Bei einer Allergie verursacht das Allergen eine Reihe von Kettenreaktionen im Immunsystem, einschließlich der Bildung spezifischer Antikörper, genannt IgE (Immunglobulin E), gegen Substanzen, die es als fremd und schädlich erkannt und eingestuft werden.
Die Symptome können fast sofort beim Essen oder Berühren der Lebensmittel oder beim Einatmen ihrer Kochdämpfe auch in winzigen Mengen auftreten und die Haut, das Verdauungssystem, die Atemwege oder den gesamten Körper betreffen.
Allergien gegen Lebensmittel oder deren Bestandteile sind erblich und werden meist in den ersten Lebensjahren erkannt.
Bei Lebensmittelunverträglichkeiten wird weder das Immunsystem aktiviert, noch kommt es zu Reaktionen des Immunsystems. Zudem können Allergien erfolgreich behandelt werden, hingegen Unverträglichkeiten nur schwer bis gar nicht kuriert werden können.
Was tun, um die Symptome zu vermeiden?
Lebensmittelunverträglichkeiten bringen meist Beschwerden und Symptome mit sich, die den magen-Darm-Trakt betreffen. Das heißt nicht selten kommt es zu Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfungen, aber auch Müdigkeit, Schlappheit und Energielosigkeit nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel können auf eine Unverträglichkeit hindeuten.
Unverträglichkeiten gegen Lebensmittel können nicht geheilt werden, jedoch gibt es Behandlungs- und Therapieansätze, die ein Leben ohne Beschwerden ermöglichen und gegebenenfalls zumindest den Verzehr kleiner Mengen der Lebensmittel zu ermöglichen.
Die meisten Menschen, die unter einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel leiden greifen dabei auf drei bestimmte Ansätze zurück.
#1 Eine angepasste Ernährung
Hier sind einige Tipps, die helfen können, um das Auftreten von Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu vermeiden. Es muss berücksichtigt werden, auf welche Lebensmittel die betroffene Person mit einer Unverträglichkeit reagiert.
Fasten mit verdünnten Säften, Gemüsebrühen und Aufgüssen beruhigen den Magen und helfen die Substanzen schneller aus dem Körper zu spülen. Manchen Menschen hilft es auch viel Wasser während und nach der Mahlzeit zu trinken.
Einige Menschen können davon profitieren, sich vorübergehend oder dauerhaft vegan zu ernähren und süße Früchte, frisches Gemüse wie Löwenzahn, Disteln und Artischocken in ihrem Speiseplan aufzunehmen, denn diese regen die Leber an.
Lebensmittel mit Präbiotika (mit Ballaststoffen wie Inulin, in Artischocken, Spargel, Knoblauch, Zwiebeln etc.) stärken die gesunde Darmflora und die Darmschleimhaut und vermeiden unerwünschte Reaktionen.
#2 Achtung beim Kauf von Lebensmitteln
Betroffenen Personen wird geraten, die Etiketten von verpackten Lebensmitteln zu lesen und auf die Inhaltsstoffe zu überprüfen. Nicht selten können verpackte Lebensmittel Spuren und Bestandteile von eigentlich anderen Lebensmitteln und unerwarteten Zutaten enthalten. Je nach Intoleranz ist besonders darauf zu achten:
Krebstiere, Gluten, Eier, Fisch, Erdnüsse, Sojabohnen, Laktose, Nüsse, Sellerie, Senf, Sesamsamen oder Sulfite enthalten sind.
#3 Vorsicht mit Impfstoffen
Betroffene Personen oder Menschen mit Familienmitgliedern, die unter einer Unverträglichkeit leiden, sollten bei Impfstoffen aller Art genau nachfragen. Oft finden sich in Impfstoffen Hilfsmittel wie Aluminiumhydroxid, Gelatine, Thimerosal, Neomycin, Hühnerembryozellen diese können eine Reaktion und eine Verschlimmerung einer Intoleranz verursachen. In diesem Fall ist eine schrittweise Impfung möglich oder es sollte auf einen Ausweichimpfstoff zurückgegriffen werden.
Lebensmittelunverträglichkeiten Fazit: Können Reaktionen einer Intoleranz vermieden werden?
Ja, betroffene Personen können Reaktionen auf unterschiedliche Weise vermeiden. Es ist zu empfehlen sich mit der Intoleranz genauer auseinanderzusetzen und im Zweifel, um welche Unverträglichkeit es sich handelt, einen Bluttest zu machen.
Oft können die Reaktionen des Körpers aufgrund von Lebensmittelunverträglichkeiten schon mit kleinen Veränderungen im Alltag vermieden werden. Heute gibt es für Menschen mit Intoleranz viele Ausweichprodukte, die den klassischen Lebensmitteln in nichts mehr nachstehen.