Bin ich kaufsüchtig, wenn ich mehrmals die Woche einkaufe? Kaufsucht ist eine ernste, wenn auch noch recht unerforschte Zwangsstörung. Hier findest du einen Kaufsucht-Test, der erste Anzeichen eines Kaufzwangs liefern kann und im folgenden Text erhältst du mehr Informationen zu Anzeichen, Ursachen, Folgen und Therapie der Suchterkrankung.
Kaufsucht: Anzeichen für eine Zwangsstörung
Betroffene verspüren den unkontrollierbaren Drang, neue Sachen zu kaufen, obwohl sie diese eventuell gar nicht brauchen und auch oft nicht genug Geld dafür besitzen. Kaufsüchtigen geht es primär um den Akt des Kaufens. Dieser Vorgang löst ein akutes Glücksgefühl aus und sie fühlen sich im ersten Moment erleichtert und entspannt. Die gekauften Sachen stapeln sich dann aber oft nach dem Kauf unausgepackt in der Wohnung.
Die entstandene „Glücksphase“ hält mit Fortschreiten der Krankheit immer kürzer an, sodass die Abstände zwischen den Einkäufen immer kürzer werden.
Drei Phasen des Kaufzwangs
- Gewinnphase
Im Anfangsstadium der Kaufsucht steht noch das gekaufte Produkt im Vordergrund, an dem man sich erfreut. - Verlustphase
Es geht immer mehr um den Kaufakt und nicht um die gekaufte Ware selbst. Die Betroffenen verlieren die Kontrolle über ihr Kaufverhalten und kaufen immer mehr in immer kürzeren Abständen. Oft müssen sie inzwischen ihr Konto überziehen. - Verzweiflungsphase
Die finanzielle Lage der Betroffenen wird immer schlimmer. Das erkennen sie, wollen sich aber die Kaufsucht und den Kontrollverlust trotzdem nicht eingestehen. In der Verzweiflung kaufen sieweiter ein, um die finanziellen Probleme zu verdrängen. Es entsteht ein Teufelskreis.
Ursachen der Kaufsucht
Kaufsucht hat wie die meisten anderen Suchterkrankungen meist psychologische Ursachen. Häufig liegt dem Kaufzwang eine Persönlichkeitsstörung zugrunde. Kaufsüchtige versuchen ihr geringes Selbstwertgefühl oder persönliche Schicksalsschläge durch Konsum auszugleichen. Das kann zu einer Zwangsstörung
Nicht nur Frauen sind kaufsüchtig
Wer glaubt, dass Kaufsucht eine typisch weibliche Störung ist, der irrt. Amerikanische Studien zeigen, dass 6 Prozent der Frauen und 5,8 Prozent der Männer in Amerika kaufsüchtig sind, etwa sieben Prozent aller Deutschen leiden unter der Zwangsstörung. Das Geschlecht und die soziale Schicht scheinen bei dieser psychischen Störung keine Rolle zu spielen.
Kaufsucht und die Folgen
Der Zwang kann verheerende Folgen für die Betroffenen haben. Große Verschuldungen und der daraus resultierende finanzielle Ruin sind dabei nicht selten. Dafür schämen sich Kaufsüchtige und ziehen sich aus der Gesellschaft zurück. Das Ergebnis sind oft Depressionen und Selbstisolation, die nicht selten zu weiteren impulshaften Käufen führen. Viele gleiten sogar in die Kriminalität ab, um sich neue Ware leisten zu können oder fangen an, zwanghaft zu stehlen (Kleptomanie).
Die Zwangsstörung zu erkennen und sich selber einzugestehen ist ein wichtiger Schritt für die Betroffenen, um sich Hilfe suchen zu können.
Hilfe bei Kaufsucht suchen
Bei Patienten der Kaufsucht greifen verschiedene Therapiemethoden ineinander, da der Kaufzwang oft mit Depressionen, Angst- und Panikerkrankungen verbunden ist. Suchttherapeut Christian Hütt empfiehlt eine Kombination aus Einzel- und Gruppengesprächen, Verhaltenstherapie und Psychoedukation sowie Bewegung und Sport.
Er hebt außerdem hervor, dass Kaufsucht durch Psychotherapie zwar gut behandelbar sei, heilbar ist sie wie die meisten psychologischen, nicht-stofflichen Zwangsstörungen jedoch nicht. Nach der Therapie haben die Betroffenen jedoch wieder die Kontrolle über ihr Kaufverhalten. Hier findest du eine Übersicht von Beratungsstellen, die kaufsüchtige Betroffene beraten.
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