Knutschen ist toll. Romantisch, leidenschaftlich und oft der Anfang für noch viel mehr körperliche Intimität. Doch wieso schließen wir eigentlich die Augen, wenn wir dem Gesicht unseres Liebsten nah kommen? Dafür kann es mehrere Gründe geben.
Die Antwort ist vielschichtiger als gedacht…
Die Standardantwort auf die Frage, warum wir die Augen beim Küssen geschlossen halten, ist die: Da wir das Gesicht des Gegenübers beim Küssen nicht mehr vollkommen scharf sehen können, schließen wir die Augen. Auch ein Automatismus spielt hier eine Rolle. So ist unser Körper schlichtweg darauf konditioniert, die Augen zu schließen, sobald sich zwei Lippenpaare treffen.
Für Menschen, die von Natur aus nicht mit einer optimalen Sehstärke ausgestattet sind, kommt noch ein anderer Faktor erschwerend hinzu: Ihr Gehirn ist nicht bloß überfordert, halten sie beim Küssen die Augen offen, es tut schlichtweg weh und verursacht im schlimmsten Fall sogar Kopfschmerzen.
Eine Studie hat das erforscht
Wissenschaftler der University of London haben eine etwas spezifischere Antwort gefunden: Das Gehirn ist schlichtweg überfordert. Denn: Beim Küssen muss das Gehirn viele Sinneseindrücke und Emotionen auf einmal verarbeiten. Kommen nun auch noch visuelle Reize hinzu, kann das Gehirn sich nicht mehr ohne weiteres auf den Kuss konzentrieren – und ihn so in Gänze genießen. Möchten wir also voll und ganz in einem Kuss versinken, nichts anderes um uns herum wahrnehmen als die Lippen des Gegenübers, schließen wir die Augen.
Männer starren, Frauen genießen
Übrigens: Angeblich schließen 97 Prozent der Frauen beim Küssen die Augen und nur 30 Prozent der Männer. Bedeutet das nun im Umkehrschluss, dass Menschen, die beim Küssen die Augen offen haben nicht so sehr an der Sache oder sogar dem Menschen interessiert sind? Nein! Es gibt auch diejenigen Küsser, die sowohl den Kuss genießen als auch den oder die Liebste dabei anschauen möchten, eben weil sie ihren Kusspartner so gernhaben.