Gesellschaftliche Normen sind wichtig, damit ein Leben mit anderen Menschen innerhalb einer Gesellschaft möglich ist und es Grenzen gibt, die alle einhalten. Das ist in einigen Bereichen und bei vielen Themen sinnvoll. Dabei sollten wir aber auch berücksichtigen, dass gesellschaftliche Normen ebenfalls an die aktuelle Zeit angepasst werden sollten. Und das werden sie – wenn auch oft stillschweigend.
Wie streng müssen wir uns an Normen halten?
Die gesellschaftlichen Normen sind nur ein Überbegriff für verschiedene Aspekte, die in unserer Gesellschaft eingehalten werden müssen oder eingehalten werden können. Es gibt Gesetze und diese Gesetze sind so lange einzuhalten, bis sie verändert werden. Dann gibt es noch die Normen, die du möglichst einhalten solltest, auch wenn es sich nicht um Gesetze handelt. Hierbei kann auch von einem Kodex gesprochen werden.
Dazu gehört es beispielsweise, wenn du während deiner Arbeitszeit keine privaten Sachen erledigst oder nicht über deine Vorgesetzten lästerst. Wir alle wissen, dass diese Normen ausgereizt werden.
Diese 5 Dinge können Männer von Liebe unter Frauen lernen!
Zusätzlich dazu gibt es noch die gesellschaftlichen Normen, die eingehalten werden können, einfach um anderen Menschen einen gewissen Respekt zu zeigen. So wissen die meisten Menschen, dass in der Bibliothek nicht gesprochen werden sollte oder auch in der Kirche eher Ruhe einzuhalten ist.
Normen, die es eigentlich nicht gibt
Werfen wir einmal einen Blick auf angebliche Normen, die sich entwickelt haben, die es aber eigentlich nicht gibt. Die Liebe zwischen zwei Frauen oder zwei Männern wurde viele Jahre als nicht konform zur Gesellschaft angesehen. Umfragen zeigen, dass es nach wie vor viele Länder gibt, in denen die Menschen noch immer überzeugt sind, dass Homosexualität von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden sollte.
Doch es kommt in Europa immer mehr zu einem Wandel und das ist auch gut so. Die gleichgeschlechtliche Liebe bekommt Aufmerksamkeit – im positiven Sinne. Das heißt, viele Paare haben nicht mehr das Gefühl, sich verstecken zu müssen.
Ein weiterer Aspekt bei den Normen ist es, über einen unerfüllten Kinderwunsch nicht zu sprechen. Lange Zeit haben Frauen und Männer kaum darüber gesprochen, wenn sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllt hat. Es war ein Tabu-Thema, ein Aspekt, der hinter verschlossenen Türen passierte. Trauer und Wut, Angst und Sorge wurden untereinander besprochen – doch in der Gesellschaft hatte das Thema kaum eine Reichweite. Das hat sich ebenfalls geändert, ebenso wie Gespräche über Fehlgeburten.
Viele Menschen haben sich lange nicht getraut, offen über die Themen zu sprechen. Sie hatten das Gefühl, dass es für diese Thematiken keinen Platz in der Gesellschaft gibt. Doch der Wandel ist in vollem Gange.
Wie kommt es zur Veränderung von gesellschaftlichen Normen?
Schwule oder Lesben küssen zu sehen, ist inzwischen zu einer Normalität in der Gesellschaft geworden und das ist ein ausgezeichneter Aspekt. Dahinter steht aber die Frage, wie es eigentlich zu Veränderungen bei den gesellschaftlichen Normen kommt? Ein Wandel der Normen liegt vorwiegend daran, dass gesellschaftliche Gruppen, die bisher kaum eine Plattform haben, sich diese endlich erarbeitet haben. Sie werden sichtbarer und Menschen beginnen damit, die bestehenden Normen zu hinterfragen.
Aber auch andersherum kommt es zu Veränderungen. Gruppen, die bisher einen sehr großen Anteil an der Gesellschaft hatten, verlieren vielleicht an Sichtbarkeit und an Ansehen. Das ist ebenfalls ein Aspekt, der Vorteile mit sich bringen kann. Dabei kommt es natürlich auf die Frage an, um was für Gruppen es sich handelt. Sind es Minderheiten, die gerade erst eine Sichtbarkeit erreicht haben und verlieren sie diese wieder, kann es sein, dass sich kurzfristig geänderte Normen erneut zurückentwickeln.
Durch wen werden Normen eigentlich festgelegt?
Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass Normen vorwiegend durch die Menschen festgelegt werden, die an der Macht sind. Das gilt primär für gesetzliche Normen, wie das Verbot, jemanden zu töten. Das ist auch ein wichtiger Aspekt, denn festgeschriebene Gesetze erlauben es, einen Verstoß dagegen zu ahnden.
Normen, die eingehalten werden sollten oder können, werden aber nicht in Gesetzen festgeschrieben. Sie entwickeln sich teilweise über Jahrhunderte hinweg und verankern sich fest in den Köpfen der Menschen. So gesehen kann gesagt werden, dass einige gesellschaftliche Normen durch uns alle festgelegt werden – und dadurch auch verändert werden können.
Die Grenzen verschwimmen zunehmend und geben den Blick frei auf Veränderungen in der Gesellschaft, die für Veränderungen in den Köpfen sorgen können und werden.
Sitten sind nach wie vor wichtig
Normen sind die eine Sache, doch es gibt auch noch die Sitten, die eine Grundlage für ein gutes Benehmen darstellen. Vermutlich würdest du nicht darüber nachdenken, dich in den Park zu hocken und dich zu erleichtern. Du handelst nach Sitten. Diese haben eine wichtige Bedeutung, auch wenn sich selbst hier zeigt, dass Grenzen verschwimmen. Daher sollten wir uns der Sitten immer wieder bewusst werden.