Eine Welt aus Farben, Filtern und Gesichtern
Selfies, Instagram, Facebook, TikTok. Eine Welt aus Farben, Filtern und Gesichtern. Aber ohne echte Menschen? Ohne häßlich, ohne unglücklich.
Verliert man seine Menschlichkeit in einer Welt, die immer perfekt ist? Vielleicht sind uns die Konsequenzen dieser Entwicklung gar nicht bewusst. Sollen unsere Kinder später den Youtube Kanal der Eltern übernehmen, so wie früher den Handwerksbetrieb? Ist Bildung egal, nicht weil sie nicht da wäre, sondern weil sie schlicht völlig uninteressant ist.
Wenn man zu ergründen versucht was hinter dem Phänomen “Influencer” steckt, stellt man relativ schnell fest, dass es eine logische Konsequenz darstellt.
Der surfende Hund
Kinder grenzen sich ab
Schon immer wollten sich Kinder während der Pubertät von ihren Eltern abgrenzen und auch schon immer mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Das dafür geeignetste und am leichtesten zu erreichende Medium ist jetzt das Internet. Jugendliche suchten sich Gruppen Gleichaltriger. Auch nichts Neues. Dank des Internets geht das jetzt eben weltumspannend und trifft nicht mehr nur die Klassenkameraden und Freunde aus der Nachbarschaft.
Aus wirtschaftlicher Sicht sind also Influencer mit vielen Followern nur potentielle Kunden mit großer Werbereichweite. Es scheint also logisch, dass Unternehmen dieses Potential voll ausnutzen wollen.
Aus rein persönlicher Sicht möchten sich die meisten Menschen hübsch und glücklich darstellen. Wer sieht auf Fotos schon gerne komisch aus?
Braucht der neue Weg Internet auch neue Reaktionen?
Doch welche Auswirkungen hat das auf Jugendliche? Sind sie doch in einer entscheidenden Phase ihres Lebens und ihrer Selbstdefinition. Psychologen und Pädagogen reagieren und bieten Hilfe an. Vom Blog über Bücher bis zur Therapie wird alles angeboten was Eltern und Kindern helfen soll.
Natürlich entstehen auch mehr oder weniger radikale Gegenströme. Man feiert Menschen, die sich pseudoehrlich darstellen. Doch auch das bleibt eine Darstellung.
Schlussendlich könnte man auf die Idee kommen, dass sich eigentlich nichts geändert hat, sondern nur die Mittel und Wege andere geworden sind. Kinder grenzen sich immer noch ab, die Wirtschaft reagiert immer noch und Experten bieten immer noch Ratschläge an. Pubertät also. Bleibt die Frage, ob der neue Weg Internet auch neue Reaktionen braucht. Dazu könnte man jetzt das Internet befragen oder sich an seine eigene Pubertät erinnern. Ihre Wahl!