Musik kann dich gesünder und glücklicher machen
Musik ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Auch bei dir gehört sie daher mit Sicherheit fest zum Alltag. Im Auto schallt das Radio aus den Lautsprechern und beim Training läuft deine Motivationsmusik durch die Kopfhörer. In der Dusche singst du laut vor dich hin und vielleicht spielst du sogar selbst ein Instrument. Wahrscheinlich kennst du also die wohltuenden Effekte der Musik aus eigener Erfahrung. Vielleicht hast du dir aber über dieses Thema auch noch niemals wirkliche Gedanken gemacht. Dann wird sich das jetzt ändern, denn Musik kann dich gesünder und glücklicher machen, wenn du sie eben „richtig“ nutzt. Und hier erfährst du, wie das geht!
Wie Musik auf den Körper wirkt…
Kennst du das: Du hörst einen Song und fühlst dich unmittelbar anders – zum Beispiel energiegeladener, nachdenklicher oder entspannter? Das ist kein Zufall, sondern tatsächlich hat die Musik eine direkte Wirkung auf deinen Körper und dein Gehirn. So kann die Musik, welche du hörst, zum Beispiel deinen Blutdruck senken oder erhöhen. Ebenso kann sie deine Stresshormone abbauen oder die Herzfrequenz beeinflussen, wie eine Studie nun herausgefunden hat. Musik kann dich also tatsächlich beruhigen oder aufputschen. Außerdem ist sie in der Lage, dir beim Stressabbau zu helfen und dadurch deine Gesundheit zu fördern. Doch sie wirkt nicht nur auf einer körperlichen Ebene, sondern auch auf der neuronalen, sprich direkt im Gehirn. Auf gut Deutsch: Die Musik beeinflusst deine Emotionen.
…und auf dein Gehirn
Dieser Mechanismus funktioniert wie folgt: Im Gehirn ist das sogenannte limbische System für deine Gefühle zuständig. Dieses wird durch die Musik angeregt und sozusagen gesteuert. Für dich macht sich das in Form gewisser Emotionen bemerkbar. Ein klassisches Beispiel ist die spannende Musik in einem Horrorfilm. Siehst du diesen ohne Ton an, wirst du schnell merken, dass er nur halb so nervenzerreißend wirkt. Selbiges gilt bei Songs, die du mit bestimmten Erinnerungen verknüpfst, sodass die damaligen Gefühle wieder geweckt werden. Oder du hörst ein Weihnachtslied und bist prompt in Feiertagsstimmung. Die Liste der Beispiele könnte ewig weitergeführt werden. Fakt ist, dass Musik das limbische System in deinem Gehirn anregt und somit gewisse Emotionen weckt. Allerdings sind diese nicht bei jedem Menschen gleich, sondern wie ein Musikstück erlebt wird, ist individuell unterschiedlich.
Wann und wie Musik dich glücklich macht
Die bereits erwähnten Erinnerungen spielen somit eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, welche Gefühle die Musik in dir hervorruft. So kann derselbe Song dich vielleicht glücklich, aber eine andere Person traurig machen. Je nachdem eben, an welche Erinnerungen er gekoppelt ist. Ein Mechanismus ist aber bei fast jedem Menschen derselbe: Das Gehirn kommt beim Hören von Musik in eine Art von Rausch, ähnlich wie das bei Drogen, beim Sex, beim Sport oder auch beim Essen passiert. Das führt dazu, dass dein Gehirn die Ausschüttung gewisser Hormone anregt, bestenfalls natürlich Glückshormone, die zugleich das Stresshormon Cortisol verdrängen. Musik wirkt also direkt und indirekt auf deinen Körper; denn, wenn sie dich glücklicher macht, wirst du dadurch auch zugleich gesünder. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei das Dopamin, das durch Musik im Belohnungssystem des Gehirns ausgeschüttet wird. Musik stellt also eine Form von Belohnung und damit auch von Glück dar.
Musik und die Liebe – besteht ein Zusammenhang?
Wenn die Musik in einer Wechselwirkung zu deinen Gefühlen steht, drängt sich für dich vielleicht die Frage auf, welche Rolle sie in der Liebe spielt. Natürlich ist es nicht möglich, einen anderen Menschen nur durch Musik dazu zu bringen, sich in dich zu verlieben. Aber durchaus hat die Musik einen großen Einfluss darauf, mit welcher Grundstimmung du zum Beispiel in ein Date gehst oder welche Emotionen bei einem gemeinsamen Abend getriggert werden. So wirst du zum Beispiel intuitiv ruhige Musik bei einem romantischen Candle-Light-Dinner wählen, verführerische Musik bei einem Striptease für deinen Mann oder „Gute-Laune-Musik“ bei eurem Roadtrip. Solche Entscheidungen fällen wir oft unbewusst, aber anhand der Erfahrung, dass die Musik eine jeweils passende Stimmung hervorruft. Wenn du also fortan die Musik bewusster in der Liebe einsetzt, kannst du davon durchaus profitieren…und ebenso dein Partner.
Und was passiert, wenn du selbst musizierst?
Noch intensiver wirken all diese Emotionen durch die Musik übrigens, wenn du selbst zum Instrument greifst oder singst. Denn hierbei schüttet dein Gehirn die Endorphine aus, welche auch als Glückshormone bezeichnet werden. Zudem sogt das Musizieren für neue neuronale Verbindungen in deinem Gehirn, was die sogenannte Neuroplastizität steigert. Zuletzt gelten Menschen, die musizieren, auch schlichtweg als attraktiver, sodass du diesbezüglich in der Liebe punkten kannst. Es gibt also viele gute Gründe, weshalb es eine gute Idee ist, zu singen oder ein Instrument zu spielen – beziehungsweise dies zu erlernen. Denn dafür ist es niemals zu spät. Zudem handelt es sich um ein Hobby mit vielen Möglichkeiten. Du kannst einer Band oder einem Orchester beitreten und dadurch neue Freundschaften knüpfen. Oder du baust dir ein kleines Studio in den eigenen vier Wänden und produzierst deine eigene Musik. Wenn gewünscht, kannst du diese veröffentlichen und die Musik vielleicht sogar zu deinem Beruf machen. Eventuell möchtest du aber auch einfach deine Freunde erfreuen, wenn du beim nächsten Lagerfeuer die Gitarre zückst. Die Möglichkeiten sind also vielfältig und sogar in sozialer oder beruflicher Hinsicht kann die Musik ein großes Plus bedeuten.
Tipps: Musik nutzen für mehr Gesundheit und Glück
Musik kann dich somit auf vielen Ebene gesünder und glücklicher machen, wobei sich Gehirn und Körper auch gegenseitig beeinflussen. Sie kann zudem deine Lebensqualität steigern, indem sie ein neues Hobby darstellt, das dir Spaß bereitet, für mehr Entspannung im Alltag sorgt, dir beim Knüpfen neuer Freundschaften hilft oder mehr Stimmung in dein Liebesleben bringt. Kurzum: Du kannst selbst bestimmen, wie der „Soundtrack“ in deinem Leben aussieht – und dieses dadurch spannender oder schlichtweg schöner gestalten. Dabei gibt es nicht die eine richtige Musik, sondern du kannst selbst entscheiden, welche Songs dir gefallen oder welche Stimmung du hervorrufen möchtest. Willst du beispielsweise entspannen, bieten sich Songs mit 60 bis 80 bpm an, bestenfalls ohne Gesang. Beim Sport kannst du hingegen schnellere Musik mit einem treibenden Rhythmus wählen und wenn du selbst musizierst, macht dich vielleicht ein Country-Song besonders glücklich. Deine Vorlieben sind individuell. Beobachte also, welche Musik wiederum welche Emotionen in dir hervorruft. Dann kannst du sie gezielt einsetzen, um dich besser zu fühlen, was dich auf Dauer gesünder und glücklicher machen wird.