Das 15. Jahrhundert fristet in der öffentlichen Wahrnehmung einen Dornröschenschlaf. Als letztes Jahrhundert des Mittelalters wird es angesichts sich überstürzender Ereignisse zu Beginn der frühen Neuzeit leicht vergessen. Dabei fanden in diesem Säkulum epochale Veränderungen statt, die den Weg für eine moderne Herangehensweise an die Dinge des Lebens ebneten.
Uhren geben den Takt an
Die mechanischen Uhren, die zuerst auf den Kirchtürmen platziert wurden, ermöglichten den Menschen erstmals den rationalen Umgang mit der Größe Zeit. „Zeit ist Geld“, wurde zum Wahlspruch des florierenden Handels und Gewerbes, das immer mehr die traditionelle Landwirtschaft verdrängte.
Der Buchdruck markiert eine Epochenwende
Nach Meinung von Sozialwissenschaftlern veränderte die Erfindung der mechanischen Uhr die Gesellschaften in Mittel- und Westeuropa ähnlich wie die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Der Höhepunkt des 15. Jahrhunderts war die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes von Gutenberg, dem mit dem Hochdruckverfahren und der Herstellung der Druckerschwärze ein Husarenstück gelang, das vom Time-Life-Magazin in den USA zur bedeutendsten Erfindung des zweiten Jahrtausends gekürt wurde.
Vorbild für den Flexodruck
Zahlreiche moderne Drucktechniken wie der Flexodruck basieren noch heute auf dem Hochdruckverfahren von Johannes Gutenberg, wobei sich der Flexodruck durch seine Vielfalt an Einsatzgebieten, eine hohe Abriebfestigkeit und Druckgeschwindigkeit auszeichnet. Besonders rentiert sich der Flexodruck bei Druckaufträgen ab einer Größenordnung von 3.000 Stück und ist vor allem beim Verpackungsdruck ein unverzichtbarer Helfer für den Einzelhandel und die Industrie, was der Dienstleister Flexodruck-deutschland.com/ ausführlicher erläutert.
Neue Ideen verbreiten sich in Windeseile
Die Erfindung des Buchdrucks beflügelte die Entwicklung des modernen Pressewesens und war eine Voraussetzung dafür, dass sich die neuen Ideen der Reformation so schnell in Europa verbreiten konnten. Luthers 95 Thesen, die dieser am 31.10.1517 – dem heutigen Reformationstag – an die Schlosstür von Wittenberg nagelte, fanden durch Flugblätter eine rasche Verbreitung und wurden in damals atemberaubender Geschwindigkeit nachgedruckt.
Reformation
Die Lutherbibel selbst konnte der Reformator in seinem Domizil, der Burg des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Weise, nur im Vertrauen darauf in die Welt setzen, dass die neue Druckerpresse der hohen Nachfrage standhalten konnte. Vor dem Buchdruck brauchten Mönche zum Abschreiben einer Bibel mehrere Jahre, sodass nur wenige Exemplare verfügbar waren und in den Klöstern als Zentren des Wissens gelagert waren. Die Protestanten beflügelten die Entwicklung des Buchdrucks, zumal das selbstständige Studium der Bibel zur Voraussetzung für den persönlichen Zugang zu Gott wurde.
Der Buchdruck war somit eine Bedingung dafür, dass sich das Bürgertum dem Wissen öffnen konnte und der Kirche eine zunehmend erstarkende Konkurrenz begegnete. Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts gab es mit Jan Hus in Böhmen einen Vorreiter der Reformation, der ein persönliches Verhältnis eines Christenmenschen zu Gott einforderte und seine Verbrennung als Ketzer auf dem Konstanzer Konzil 1415 führte zu den Hussitenkriegen.
Renaissance und Humanismus
Andere geistige Strömungen des 15. Jahrhunderts entwickelten sich im fruchtbaren Kosmos der florierenden italienischen Städte, die den Beginn von Italiens Goldenem Zeitalter markierten. Italien erlebte nach langen Jahrhunderten des Niedergangs nach dem Ende des Römischen Imperiums eine vergleichbare Blütezeit.
Renaissance, der Begriff bedeutet Wiedergeburt und knüpft an die geistige Strömung der Antike an, während das Mittelalter als entartete Epoche zwischen Antike und Neuzeit überwunden werden musste. Der Humanismus machte bereits im Wortsinn deutlich, dass nun der Mensch wieder in den Mittelpunkt gerückt werden sollte, womit ein erster Anknüpfungspunkt für die Zeit der Aufklärung entstand.
Die Entdeckung Amerikas
Weit hinaus ging es mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492. Zwar wissen wir heute, dass dieser nicht der erste europäische Entdecker des Kontinents gewesen war. Anders als beim Wikinger Leif Eriksson, der mit seiner Besatzung um die Jahrtausendwende auf dem neuen Kontinent siedelte, bestand aber nun ein nennenswerter technologischer Entwicklungsvorsprung gegenüber den Urvölkern Amerikas. Dieser konnte die zahlenmäßige Unterlegenheit der Besatzer kompensieren, sodass diese sich auf Kosten der Indigenen durchsetzen konnten.
Die Welt wurde größer, der Handel florierte und neue Rohstoffe wie die Kartoffel, Tomate, das Zuckerrohr und die Tabakpflanzen wurden entdeckt. Dies führte zu einer beträchtlichen Vergrößerung des Warenangebots. Nicht zuletzt für die zahlreichen protestantischen Strömungen wurde der neue Kontinent zum gelobten Land nach dem Vorbild Israels.