Das Jungfernhäutchen
Über wahrscheinlich kein anderes Körperteil kursieren so viele Halbwahrheiten und Gerüchte, wie über das Hymen oder auch das Jungfernhäutchen. Es beginnt schon bei der Bezeichnung „Jungfernhäutchen“. Dadurch wird das Bild erschaffen, dass es sich dabei tatsächlich um ein Häutchen handelt, welches nur Jungfrauen haben. Nichts von beidem stimmt.
Es handelt sich nicht um eine Haut oder eine Membran, die den Vaginaleingang verschließt. Viel mehr ist es ein Schleimhautsaum, der den Eingang der Vagina wie ein Kranz umrahmt. Es kann dabei verschiedenste Formen annehmen. Jedoch äußerst selten ganz geschlossen sein. Wäre es geschlossen könnte das Menstruationsblut nicht abfließen und es würde zu einem schmerzhaften Rückstau kommen.
Diese sogenannte Hymenalatresie kommt laut Studien auf Fallzahlen zwischen 0,02 – 0,00625 %. Bei 80% der weiblich gelesenen Neugeborenen liegt das ‚Kränzchen‘ ringförmig vor. Bei 19% ist es zottelig oder fransig. Und bei 1% ist es wie ein Sieb oder zweigeteilt, also an mehreren Stellen zusammengewachsen. Dieses Schleimhautkränzchen hat also viele Formen, aber nur eine Aufgabe: Es verschließt den Vaginaleingang des Fötus im Mutterleib, damit sich die Sexualorgane entwickeln können ohne, dass das Fruchtwasser eindringen kann. Kurz vor der Geburt bildet es sich dann zurück.
Nur Jungfrauen besitzen „Jungfernhäutchen“
Kommen wir zum zweiten Mythos: dass nur Jungfrauen ein „Jungfernhäutchen“ besitzen und es bei der „Entjungferung“ zerreißt. Das ‚Kränzchen‘ sagt nichts über die Jungfräulichkeit einer Person aus! Es ist dehnbar genug, um penetrativem Geschlechtsverkehr Stand zu halten. Das bedeutet, dass ein intaktes ‚Kränzchen‘ nicht für sexuelle Inaktivität steht, sowie ein ‚beschädigtes‘ Kränzchen kein Hinweis auf die sexuelle Aktivität einer Person ist.
Wenn nichts durchstoßen wird, woher kommt dann der Mythos, dass es beim ersten Mal bluten MUSS oder etwas kaputt geht?
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Nur in 50% der Fälle kommt es bei der ersten vaginalen Penetration zu Blutungen und das liegt keineswegs am Kränzchen. Viel eher liegt es daran, dass man aufgeregt und verkrampft ist. Wenn man sich nicht entspannt, kommt es zu weniger Sekret Bildung und die Vaginalwand kann einreißen.
Das Jungfernhäutchen gilt als Indiz für die Jungfräulichkeit
Das Ideal einer Jungfrau zieht sich durch die ganze Welt und ist so gut wie in allen Weltregionen zu finden. Schaut man sich das strenge katholische Christentum und viele Strömungen des Islams an, ist schnell klar, dass das Jungfernhäutchen eine gute Methode ist, um die weibliche Sexualität zu dämonisieren. Das Jungfernhäutchen gilt dort als Indiz für die Jungfräulichkeit der weiblichen Vagina und auch das Blut auf dem Laken nach der Hochzeitsnacht ist ein Beweis für die Existenz des Jungfernhäutchens. So kann sich der Mann sicher sein, dass die Ehepartnerin vor der Ehe keinen Sex mit jemand anderem hatte.
Jetzt denken sicher viele, dass es damit doch schon lange vorbei ist „alles Schnee von gestern“. Doch leider falsch gedacht. Hymenrekonstruktionen werden in vielen Ländern angeboten und auch in Deutschland wird viel Geld mit der Jungfräulichkeit gemacht. Beziehungsweise mit der Idee durch operative Eingriffe die Jungfräulichkeit wiederherzustellen. Was jedoch, wie wir gerade gelernt haben, völliger Quatsch ist.
Trotzdem gibt es Personen, die sich einer solchen Operation unterziehen wollen und das nicht ohne Grund. Oftmals leiden sie unter einer so hohen psychischen Last, die aus vielen individuellen Situationen resultiert. Da sind einige bereit auch eine Menge Geld in die Hand zu nehmen, denn ein solcher Eingriff kann teilweise sehr teuer sein und bis zu 3000€ kosten und das, obwohl er auch schon für 100€ durchführbar wäre. Hier wird also mit Angst Geld gemacht!
Es ist wichtig, dass die Unwissenheit über das gefürchtete und falsch benannte ‚Jungfernhäutchen‘ aus der Welt geschafft wird! Also tragt euer neuerlangtes Wissen in die Welt hinaus! Und vor allem gebt ihm doch einen schöneren und ehrlicheren Namen. Eurer Fantasie sind keine Grenze gesetzt.
Seid einfach menschlich, seid einfach Nice.
Nur Jungfrauen besitzen ein „Jungfernhäutchen“
Kommen wir zum zweiten Mythos: dass nur Jungfrauen ein „Jungfernhäutchen“ besitzen und es bei der „Entjungferung“ zerreißt. Das ‚Kränzchen‘ sagt nichts über die Jungfräulichkeit einer Person aus! Es ist dehnbar genug, um penetrativem Geschlechtsverkehr Stand zu halten. Das bedeutet, dass ein intaktes ‚Kränzchen‘ nicht für sexuelle Inaktivität steht, sowie ein ‚beschädigtes‘ Kränzchen kein Hinweis auf die sexuelle Aktivität einer Person ist.
Wenn nichts durchstoßen wird, woher kommt dann der Mythos, dass es beim ersten Mal bluten MUSS oder etwas kaputt geht?
Nur in 50% der Fälle kommt es bei der ersten vaginalen Penetration zu Blutungen und das liegt keineswegs am Kränzchen. Viel eher liegt es daran, dass man aufgeregt und verkrampft ist. Wenn man sich nicht entspannt, kommt es zu weniger Sekret Bildung und die Vaginalwand kann einreißen.